Die Traubenlese hat begonnen

Frühburgunder Handlese im Weingut Kronenhof
Verdiente Frühstückspause im Wingert bei strahlendem Sonnenschein.

Eine liebe Tradition wird fortgesetzt: Seit Jahren starten wir vom Kronenhof den Herbst mit der Handlese unseres Frühburgunder-Weinbergs. Heute waren 13 Helferinnen und Helfer am Start, um die ersten Rotweintrauben des Jahrgangs 2020 einzubringen. Herzlichen Dank allen helfenden Händen!

Augusttraube nennt man den Bruder des Spätburgunder auch, und tatsächlich haben wir in den vergangenen Jahren auch schon mal Ende August Frühburgunder gelesen. In diesem Jahr liegen wir mit Anfang September im Jahresdurchschnitt. Das besondere am Frühburgunder ist u.a., dass er etwa zwei Wochen vor den klassischen Rebsorten die optimale Reife erreicht und seine Erträge deutlich unter denen des Spätburgunders liegen, weil die Beeren kleiner sind. In Deutschland wächst der Frühburgunder nur auf rund 240 Hektar, das sind 0,2 Prozent der gesamten Rebfläche (im Vergleich der Spätburgunder auf gut 11.700 ha oder 11,4 % der Rebfläche, Quelle: Deutsches Weininstitut).

Frühburgunder-Trauben im Erntewagen
Der Erntewagen füllt sich schnell.

Kostbarer Frühburgunder

Auch unser Frühburgunder-Weinberg ist relativ klein, 3470 Quadratmeter oder 1390 Stöcke, da lohnte es kaum, den Vollernter verfrüht aus der Lesepause zu bestellen. Der Hauptgrund für die Handlese liegt jedoch in der Kostbarkeit der Weintrauben. Bei der Ernte von Hand können wir besser selektieren und wirklich nur die vollreifen, gesunden Trauben abschneiden.

In diesem Jahr gibt es erfreulicherweise keine Pilze und Schädlinge im Frühburgunder – unser Sommer war heiß und sehr trocken, optimale Bedingungen für alle Rotweinsorten. Nur ein paar unreife Geiztrauben bleiben hängen. Nach gut vier Stunden sind die Weinstöcke abgeerntet, der Traubenwagen ist gut gefüllt. Die Lesemannschaft zieht ab zum gemeinsamen Mittagessen auf dem Weingut.

Schonende Verarbeitung

Für Andreas und Julius Hattemer sowie Azubi Paul geht die Arbeit danach weiter. Ein Teil der Frühburgunder-Trauben wird für einen Blanc de noir direkt abgekeltert, der Großteil der Ernte wird zunächst entrappt, d.h. die Beeren von den Stielen getrennt. Bei der Vergärung der Trauben würden die Stiele nur unnötig Bitterstoffe in den späteren Wein abgeben.  Die Maische mit den Beerenschalen wartet nun auf ihre Zukunft als samtiger, gehaltvoller Rotwein.

Während dieser Blogbeitrag live geht, pumpt die Weinpresse alle 20 Minuten und keltert den Frühburgunder-Blanc de noir. Das Geräusch aus der Scheune wird uns den ganzen Herbst hindurch begleiten.

Wer nicht auf den Frühburgunder des Jahrgangs 2020 warten mag, dem empfehlen wir unseren Frühburgunder vom Johannisberg 2016 oder den Frühburgunder Blanc de Noir 2019.

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